"Lebenskunst und die Kunst endlich zu leben, sind nicht möglich ohne Begegnung. Wo wir einander begegnen, sind wir Lebende und Hoffende..."


- Heinrich Pera -

Heinrich Pera

geboren 1938 in Magdeburg

verstorben 2004 in Halle (Saale)

 

Heinrich Pera war katholischer

Priester, Krankenpfleger und

Klinikseelsorger.

 

Im Jahr 1985 hospitierte er als Gast in vier englischen Hospizen. Diese Erfahrung motivierte ihn, das Anliegen der Hospizidee in Halle (Saale) umzusetzen. Im Schutz des katholischen St. Elisabeth-Krankenhauses gründete sich auf seine Initiative hin aus der Krisenberatung "Zeit Oase" eine erste Hospizgruppe, die Patienten zu Hause und in den Kliniken der Stadt begleitete.

Im Mai 1989 waren es eine Ärztin und eine Krankenschwester aus dem halleschen Team, die beim Christophorus Hospizkongress in London als erste Deutsche einen Erfahrungsbericht einer deutschen Hospizgruppe öffentlich machten. Im September 1989 fand der „1. Hospizkongress“ im St. Elisabeth-Krankenhaus statt.

Als Mitbegründer der Hospizbewegung in Deutschland hat Heinrich Pera unter schwierigen Bedingungen der Hospizversorgung im Osten Deutschlands den Weg geebnet. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands war er Mitbegründer des Hospiz-Hausbetreuungs e.V.

Unter dem Namen Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (BAG Hospiz) wurde 1992 der Deutsche Hospiz- und Palliativverband (DHPV) von Heinrich Pera in Halle (Saale) als Interessenvertreter der Hospizbewegten mit bundesweiter Wirkung gegründet. Im Jahr 1993 wurde unter seiner Leitung das erste Tageshospiz in Deutschland und 1996 in Halle eines der ersten stationären Hospize in Deutschland als Bundesmodellprojekt eröffnet.

Viele Jahre lang war Heinrich Pera daraufhin in Fortbildungen und Vorträgen, als gefragter Referent und als Autor von drei Büchern im steten Einsatz für die Hospizidee.

Heinrich Pera gilt heute als Visionär und aktiver Gestalter gleichermaßen. Seiner Vorstellung nach sollte – bei aller notwendigen Institutionalisierung  - die Hospizidee zu einer "Bürgerbewegung" für praktizierte Mitmenschlichkeit werden. Mit Herzenswärme und Charisma bewegte er Menschen, sich der Hospizidee zu verschreiben und  mitzuhelfen, die Themen Sterben und Tod zu enttabuisieren.

Am 29. September 2010 beschloss der Stadtrat von Halle (Saale) die Taubenstraße, in der sich das hallesche Hospiz und die Palliativstation des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara befinden, in Heinrich-Pera-Straße umzubenennen. 2016 wurde das Hospiz- und Palliativzentrum Heinrich Pera ins Leben gerufen, in dem drei starke Partner ihre Kompetenzen bündeln. Getreu dem Anliegen von Heinrich Pera: „..Hospizidee braucht keine Mauern“.